GEMA : 39981513-001

Gehörst Du zu denjenigen, die zuhören können?

Kennst Du Leute in deiner Umgebung, auch ganz nahe, die mehr sprechen, über sich und ihre Sachen, als man es manchmal aushalten kann?

Hast Du das Gefühl, irgendwie komme ich zu kurz in den Gesprächen.

Ich komme nicht zu Wort.

Ich kann nicht aussprechen, was ich sagen möchte.

Man hört mir nicht zu.

Und was hat das ganze mit Strand zu tun?

Stelle dir einen Strand vor, gefühlt unendlich lang und Du gehst an der Wasserkante entlang mit einem Menschen, dem Du gern etwas erzählen möchtest. Eine gute Gelegenheit während eines Strandspaziergangs ausgiebig über etwas oder alles zu sprechen.

Stelle dir vor, Du beginnst deine Worte mit dem ersten Satz aus dem Song

„Du hast mir schon so oft von dir erzählt“

Das wird schon mal eine kleine Wirkung erzielen, denn man weiß noch gar nicht, was darauf folgt.

Es könnte weiter gehen mit einem Lob, wie schön es ist, dass bereits so viel und so oft erzählt wurde. Stattdessen bringt der zweite Satz Klarheit in eine ganz andere Richtung.

Und du empfindest nicht – was mich daran quält“

Upps, das klingt doch eher nach einer gewissen Unzufriedenheit mit den Erzählungen. Noch ist im unklaren geblieben, woran man hätte festmachen können, dass es überhaupt quält; bei gleichzeitigem Vorwurf, das es der andere Mensch auch nicht so empfunden hat. Dieses Gefühl wird mit dem nächsten Satz aus der ersten Strophe noch klarer angesprochen.

„Ich hätte auch sehr gern – zu dir mal gesprochen“

Aha, so ist es also. Man selbst hätte auch gern etwas gesprochen. Und zwar nicht zu irgendjemand, sondern „zu dir“ , zu dem anderen Menschen, zum Nächsten, zum Vertrauten offensichtlich. Dabei geht es zunächst einmal um das grundsätzliche, um die Möglichkeit überhaupt zu Wort zu kommen.

Doch du hast mich bei jedem Satz – unterbrochen“

Aber nein, immer wenn ich etwas sagen wollte, lässt du mich nicht aussprechen. Und zwar bei jedem Satz. Das ist schon mal eine Ansage. Hier verstehe ich den Menschen sehr gut. Das kenne ich aus meinem Leben. Einmal sagte ich zur näheren Erläuterung, weshalb ich am Sprachkurs nicht teilnehmen möchte, hören kann ich schon. Ich kann mich sehr gut in diesen Menschen hineinversetzen. Das ist auch ein Grund dafür, das ich diesen Songtext so geschrieben habe.

Aber schauen wir uns den Refrain an, welche Botschaft darin verpackt ist.

Du hast mein Schweigen nicht gehört“

Eij Eij Eij. Kann man Schweigen hören? Wenn Hören reine Schallempfindung im Sinne der Akustik ist?

Hier geht es nicht um nackte Physik, sondern Hören ist auch Sehen, Fühlen und Empfinden. Das Schweigen spricht für sich. Und es sagt Vieles. Schon ein Blick sagt mehr als tausend Worte; wie es im Volksmund heißt. Und schon ist klar, Schweigen kann viel sagen, und tut es auch.

Ich schreie mir die Stille raus“

Sprechen, rufen, schreien! Diese Steigerungsform der Bekanntgabe von Informationen, mit einer immer stärker werdenden Intensität. Es ist nicht nur ein Hinweis, sondern das Ende der Skala erreicht ist erreicht. Und was soll so vehement und stark, geradezu überdeutlich zum Ausdruck gebracht werden? Die Stille. Die Stille, steht als Gesamtheit für das, was nicht gesagt und gesprochen werden kann. Und was macht es mit einem, wenn der Wunsch, das Anliegen, das eigentlich Selbstverständliche nicht beachtet wird?

Das hat mich total verstört“

So lautet die Fortführung im Refrain an dieser Stelle. Da denkt der Mensch, der andere Mensch sollte doch so tief in meinem Leben stecken, das er mich auch ohne Worte zu sprechen versteht. Aber nein, es wirkt verstörend. Und doch gibt eine offene Tür.

Hör mir zu“

Na, das ist doch mal ein Tipp. Eine Aufforderung jetzt einmal zu zuhören. Denn der Dalai Lama hatte schon gesagt, du kannst nur sprechen was du weißt, beim hören kannst du lernen, was du noch nicht weißt. Also gib mir jetzt die Chance meine Gedanken dir zu erzählen. Hör mir zu.

Und damit geht das Lied auch sofort weiter mit der zweiten Strophe. Ohne große Umwege wird direkt ein ungutes Gefühl zum Ausdruck gebracht.

Ich fühle mich von dir gar nicht – ernst genommen

Tja, das ist ein echter Knackpunkt. Man möchte doch für voll genommen werden, in jeder Beziehung. Und schon das Gefühl, dass es nicht so ist, muss irgendwo einen Grund haben.

„Du hast wieder mal – Wörterberge erklommen“

Und an dieser Stelle wird ausgedrückt und klar ausgesprochen, Wörterberge. Wie sonst lassen sich unentwegt, pausenlos gesprochene Sätze deutlicher vergleichen.

Du willst einfach nicht – auch mir mal zuhören“

Daran liegt es eben. Es kann doch nicht sein, dass ein Mensch ohne Atem zu holen spricht und den anderen Menschen nicht zu Wort kommen lässt. Womöglich fehlt der Wille es wirklich zu tun. Sich vielleicht auch anzustrengen dem anderen Menschen wenigstens zuzuhören. Und was folgt aus alledem?

Und wirst damit unsere Beziehung – zerstören“

Es steht die Beziehung auf dem Spiel. Es ist wichtig, sich auf den anderen Menschen einzustellen und ihm Raum zu geben. Sonst wird es die Beziehung auf Dauer gefährden. Sogar zerstören. Das sollte einem Bewusst sein.

Du hast mein Schweigen nicht gehört
Ich schreie mir die Stille raus

Diese Einleitung vom Refrain ist weiter oben bereits beschrieben. Es folgt ein weiterer Teil im zweiten Refrain mit einer angekündigten Konsequenz.

Ich gebe die den letzten Kuss
Und dann ist Schluss“

Das ist doch ein klarer Hinweis auf eine mögliche friedliche Trennung; mit einem letzten Kuss. Und doch gibt es eine letzte Chance. Denn die nächste Strophe beginnt mit einer solchen. Komm lass uns reden.

Ich stoße dich an – und will mit dir reden“

Doch was kommt daraus. Ist es in diesem Moment verstanden worden. Und gibt es eine letzte Chance, oder ist diese Chance vertan?

„Und du willst mir nicht deine – Aufmerksamkeit geben“

Nein, der eine Mensch hat es nicht bemerkt. Er hört das Schweigen nicht und auch nicht die kleinen Signale, was der andere Mensch in diesem Moment gern tun würde. Es betrifft ja auch beide

„Ich würde so gerne von mir – auch was berichten

Ach das ist ja schön. Es soll etwas berichtet werden und es könnte womöglich spannend sein. Auf jeden Fall wichtig für den anderen Menschen. Aber stattdessen kommt es so, wie im nächsten Satz

„Doch dich interessieren nur – deine Geschichten“

Naja, das scheint hier wohl ein hoffnungsloser Fall zu sein. Und es gibt das bestimmt nur eine Konsequenz, wenn es nicht weiter so aushalten möchte und es so weiterhin nicht akzeptiert.

Du hast mein Schweigen nicht gehört
Ich schreie mir die Stille raus“

Der Refrain wird wieder mit diesen Sätzen eingeleitet. Jedoch kommt jetzt eine andere Ergänzung, passend zur vorherigen Strophe.

Weil ich immer schweigen muss
ist jetzt Schluss

Zwar wird schon mal ausgeholt mit dem Ende, aber es folgt noch einmal eine Erklärung in der nächsten Strophe.

Ich liege im Bett – neben dir ganz still

Das ist wieder eine bekannte Szene, man liegt im Bett nebeneinander, und eine Person ist ganz still. Beide liegen nicht ineinander verschlungen, auch nicht aneinander, sondern neben dir. Und zwar ganz still.

Und frage mich – wann es wohl – aufhören will

Aber nachdenklich, wie lange es wohl noch so geht. Aber was denn genau?

Ich bin müde – und du noch ganz munter

Jemand, der sich in eine Erzählerrolle glaubt, kommt durch seine Erzählungen immer mehr in Sprechlaune. Und man ist selbst müde, kann aber nichts sagen, keinen Hinweis geben, weil man annehmbar nicht zu Wort kommt.

Und du spulst wie immer – dein Programm runter

Genau das war zu erwarten gewesen.

Nun ist die Beziehung wirklich am Ende. Und zwar ist der Grund ganz klar. Ein Mensch muss immer schweigen. Und das geht so nicht in einer Beziehung. Unverständlich fragt der eine Mensch – wieso, warum weshalb? Aber erst jetzt, wenn bereits Schluss ist. Der andere Mensch gibt hierauf die einfache Erklärung, wie bereits in der Einleitung der Geschichte.

Du hast mir schon so oft – von dir erzählt
Und du empfindest nicht – was mich daran quält
Ich hätte auch sehr gern – zu dir mal gesprochen
Doch du hast mich bei jedem Satz – unterbrochen

Klar, das hierauf zur weiteren Erklärung die bereits gesagten Inhalte aus dem Refrain folgen müssen. Denn es ist anzunehmen, dass der andere Mensch diese Erklärungsversuche gar nicht ernst genommen hat; bisher. Wie diese Geschichte der beiden Menschen weiter geht, ob es eine Versöhnung geben kann und es bei einer Trennung bleibt, ist offen. Vielleicht einmal in Zukunft.

Die Musik zu diesem Song hat sich einfach so beim spielen auf der Bass-Gitarre entwickelt. Die Musik ist sehr einfach und spartanisch gehalten, weil es mir mehr auf den Text ankommt, als auf eine tolle Musik. Die monotone Wiederholung unterstreicht die andauernde Erzähllaune des einen.

Und hier der volle Songtext.

Mein Schweigen

Du hast mir schon so oft – von dir erzählt
Und du empfindest nicht – was mich daran quält
Ich hätte auch sehr gern – zu dir mal gesprochen
Doch du hast mich bei jedem Satz – unterbrochen

Du hast mein Schweigen nicht gehört
Ich schreie mir die Stille raus
Das hat mich total verstört
Hör mir zu

Ich fühle mich von dir gar nicht – ernst genommen
Du hast wieder mal – Wörterberge erklommen
Du willst einfach nicht – auch mir mal zuhören
Und wirst damit unsere Beziehung – zerstören

Du hast mein Schweigen nicht gehört
Ich schreie mir die Stille raus
Ich gebe die den letzten Kuss
Und dann ist Schluss

Ich stoße dich an – und will mit dir reden
Und du willst mir nicht deine – Aufmerksamkeit geben
Ich würde so gerne von mir – auch was berichten
Doch dich interessieren nur – deine Geschichten

Du hast mein Schweigen nicht gehört
Ich schreie mir die Stille raus
Weil ich immer schweigen muss
ist jetzt Schluss

Ich liege im Bett – neben dir ganz still
Und frage mich – wann es wohl – aufhören will
Ich bin müde – und du noch ganz munter
Und du spulst wie immer – dein Programm runter

Du hast mir schon so oft – von dir erzählt
Und du empfindest nicht – was mich daran quält
Ich hätte auch sehr gern – zu dir mal gesprochen
Doch du hast mich bei jedem Satz – unterbrochen

Du hast mein Schweigen nicht gehört
Ich schreie mir die Stille raus
Ich gebe die den letzten Kuss
Und dann ist Schluss

Du hast mein Schweigen nicht gehört
Ich schreie mir die Stille raus
Weil ich immer schweigen muss
ist jetzt Schluss

Und nun viel Hörvergnügen.

Das komplette Album (CD Version) kann bereits vorbestellt werden.

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